Zugriffe: 4488

Durch die geschilderten Umstände in den bestehenden Unterkünften und die Tatsache, dass bereits in Mudau und Donebach Jugendprojekte durch die Gemeinde mitfinanziert wurden, spielten wir mit dem Gedanken auch in Schloßau ein ähnliches Projekt zu verwirklichen.

Daraufhin luden wir an einem kalten Januarabend anno 1992 Ortsvorsteher Moser in die „Germanische Hütte“ ein, wo er sich ein Bild über die miserablen Zustände machte. Zitat Hans Moser: „Do kriecht mer werklich kalti Fiss“.

Nachdem uns Ortsvorsteher Moser seine Unterstützung zugesagt hatte, galt es nun den Ortschaftsrat Schloßau von der Notwendigkeit eines Jugendtreffs zu überzeugen. Dies geschah in der folgenden Ortschaftsratsitzung, wo man die Situation erörterte. Dort herrschte einhellig die Meinung, dass hier Abhilfe geschaffen werden müsse, unter der Maßgabe einen Treffpunkt für alle Jugendlichen des Ortes zu schaffen.

Durch Einbeziehung der Hütte Unterdorf („Hühner Hütte“) in die Planung war die Vorgabe des Ortschaftsrates erfüllt und es konnte über konkrete Vorschläge diskutiert werden.

Zur Auswahl standen das Feuerwehrgerätehaus, das Anwesen Münkel, ein Neubau und ein Raum im Rathaus, wobei letzteres von vornherein auszuschließen war, da die räumliche Kapazität nicht ausreichte. Die übrigen Vorschläge scheiterten an den begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde.

War das gesamte Vorhaben gescheitert? NEIN. Ortsvorsteher Moser kam auf die rettende Idee, die Kellerräume des alten Schulhauses auszubauen und als Jugendräume zu nutzen. Nach einer Besichtigung entschieden wir uns, nach anfänglichem Zögern, auf den Vorschlag einzugehen.

In der darauf folgenden Ortschaftsratsitzung wurden zwar Bedenken geäußert, doch die Ortschaftsräte beschlossen doch einstimmig das Projekt an den Gemeinderat zur endgültigen Entscheidung zu verweisen. Die erste Hürde war genommen.

Der Gemeinderat stand dem Vorhaben positiv gegenüber, Bedingung war jedoch die Gründung eines eingetragenen Vereins mit Gemeinnützigem Zweck. So wurde am 29.03.1992 im Sportheim ein Verein ins Leben gerufen. Bei der Gründungsversammlung waren 59 Jugendliche anwesend und man einigte sich mit klarer Mehrheit auf den Namen: „Jugendkeller Schloßau e.V.“.

Da die Resonanz so groß war, der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt bereits über 80 Mitglieder, gab der Gemeinderat seine Zustimmung zu dem geplanten Vorhaben. Es wurde festgelegt, dass der Ausbau der Kellerräume mit Ausnahme von Heizungs- und Fenstereinbau in Eigenregie bewerkstelligt werden müsste; die Materialkosten würden von der Gemeinde getragen. Nachdem mit der Gemeindeverwaltung eine Nutzungsvereinbarung getroffen war konnten wir nun endlich mit dem Ausbau beginnen. Von der Idee bis zum ersten Spatenstich waren bereits mehr als 9 Monate vergangen.

iuhsff